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Bonn gegen Schuldenkonferenz

Bonn (dpa/vwd) - Die Bundesregierung will bei der nächste Woche bevorstehenden Weltwährungskonferenz in Washington für Fortschritte bei der Schuldenentlastung der Dritten Welt nach dem Plan des US-Finanzministers Nicholas Brady eintreten. Diese Absicht bekräftigten Entwicklungshilfeminister Warnke und der Parlamentarische Finanz-Staatssekretär Voss (beide CSU) am Freitag im Bundestag. In einer Debatte über das Verhalten der Industrieländer gegenüber den hochverschuldeten Länder der Dritten Welt lehnten Redner der Koalition die von SPD und Grünen dringend geforderte internationale Schuldenkonferenz erneut ab. Voss äußerte die Erwartung, daß es infolge der Jahrestagung des IWF und der Weltbank zu einer „substantiellen Erhöhung“ der IWF-Mittel kommen werde. Er deutete an, daß es bei den von internationalen Organisationen mitfinanzierten Projekten zu effizienteren Verwendungen als bisher kommen müsse. SPD und Grüne forderten neue Wege in der Schuldenpolitik. Der Brady-Plan, der auf Forderungsverzichte der privaten Banken zielt, bestätige, daß die Dritte Welt pleite ist. Dennoch sollten nur 70 Mrd. von den insgesamt 1,32 Billionen Mark Schulden erlassen werden.

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