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Der Verrat der Trude Unruh

von einem 84jährigen

Trude Unruh hat die „Graue Partei“ gegründet. Damit hat sie uns verlassen, uns, das rot-grüne Bündnis. Uns, das sind wir, die Alten, die wir Teil einer humanen Gesellschaft sein wollen, uns, die wir die Umwelt schützen wollen, weil der Mensch, der die Natur zerstört, sich selbst zerstört. Das sind wir, die wir den Frieden wollen und deshalb unseren Nachbarvölkern sichere Grenzen gewährleisten wollen, damit sie, im Vertrauen auf uns, an unserer Seite das Haus Europa aufbauen helfen. Wir, die wir sinnlose Aufrüstung ablehnen, die wir nicht zulassen wollen, daß unsere Industrie Waffen an die ganze Welt liefert, die letzten Endes sich auch gegen unsere Freunde und gegen uns selbst richten werden. Wir, das rot-grüne Bündnis, wir sind auch die Vertreter all derer, die von dem Verkauf ihrer Arbeit leben, 3/4 unseres Volkes, die von niemand anderem vertreten werden.

Jetzt stehen die Zeichen auf Sturm, auf reinigende Gewitter. Und all die Imperialisten und Kapitalisten, die Spekulanten und Ausbeuter, bekommen Angst und versuchen mit allen Mitteln sich zu retten. Wenn sie schon nicht uns, die Alten, in ihre Partei locken können, so möchten sie wenigstens unsere Stimmen aus dem Block des Fortschritts herausbrechen. Dazu soll die „Graue Partei“ dienen.

Schon einmal, vor acht Jahren, wurde dieser Trick in Berlin versucht. Ein Spekulant, der auf dem Rücken von AltenheimbewohnerInnen ein Vermögen zusammengerafft hatte, gründete eine demokratische Partei, die, ohne Aussicht auf Erfolg, nur Stimmen der damaligen Opposition neutralisieren sollte. Damals konnten sich die „Grauen Panther“ in Berlin nicht entschließen, diesem Intriganten die Tür zu weisen. Heute sollten alle Alten erkennen, daß Trude Unruh nur ihr Geltungsbewußtsein ausleben möchte, aber sich nicht klar ist, daß sie in Wirklichkeit im Dienste der Reaktionäre steht.

Walter Hinze, Berlin

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