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Keine Macht für niemand

■ ZDF-Umfrage: CDU hat an Wählergunst verloren / Weder Opposition noch Regierung bekämen eine Mehrheit

Mainz (ap) - Die öffentlichen Auseinandersetzungen vor und während dem CDU-Bundesparteitag in Bremen haben der Partei im Ansehen der Wähler geschadet. Wie das ZDF für sein „Politbarometer“ bei mehr als 1.000 repräsentativ ausgesuchten Bundesbürgern ermittelte, kämen CDU und CSU zur Zeit bei einer Bundestagswahl nur noch auf 39 Prozent. Das sind zwei Prozent weniger als bei der letzten Monatsumfrage im August. Die Union liegt damit aber immer noch um zwei Prozent vor der SPD.

Auf die Frage nach ihrer Entscheidung, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, bekannten sich 37 Prozent zur SPD. Die FDP kam auf acht Prozent, eines mehr als im August. Auch die Grünen konnten der Umfrage zufolge ihre Anhängerschaft binnen Monatsfrist um eins auf neun Prozent steigern, während die ultrarechten „Republikaner“ bei fünf und die übrigen Parteien bei zusammen zwei Prozent blieben. Die derzeitigen Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP lägen somit bei zusammen 47 Prozent zwar knapp vor der Opposition aus SPD und Grünen (46 Prozent), die REPs könnten jedoch die Bildung einer mehrheitsfähigen Regierung blockieren.

Wie aus der Umfrage weiter hervorging, hat die Fluchtwelle aus der DDR über Ungarn in der vergangenen Woche die Meinung der Bundesbürger über die Flüchtlinge und Übersiedler offenbar positiv beeinflußt. 66 Prozent der Befragten begrüßen inzwischen, daß so viele Übersiedler und Flüchtlinge aus der DDR kommen, 28 Prozent begrüßen es nicht. Vor einem Monat hatten dies nur 49 Prozent begrüßt und 46 Prozent nicht.

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