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K O M M E N T A R Chefsache

■ Bremens Umweltpolitik bekommt Inhalte

In der Bremer Umwelt- und Stadtentwicklungspolitik ging es jahrelang zu wie bei Goethe: Viel Lärm um nichts war das beherrschende Motto. Egal, ob es um wildwuchernde Straßenneubaupläne, die Abfallpolitik, Wohnungsbau im Hollerland oder den Einstieg in eine andere Energiepolitik ging, der Senat tat sich mehr als schwer, diskutierbare Entscheidungen vorzulegen. Umweltschutz war lediglich rhetorisch ein Schwerpunkt.

Wer in dem Zukunftsfeld Umweltpolitik derart konzeptionslos daherkommt wie der Senat in den vergangenen Jahren, braucht sich nicht zu wundern, wenn er plötzlich ohne eine Mehrheit dasteht. Das scheint Bürgermeister Wedemeier und seinen Beratern rechtzeitig zur Halbzeit der Legislaturperiode eingefallen zu sein. Mit einem regelrechten Befreiungsschlag hat der Senat gleich zu mehreren heftig umstrittenen Projekten Positionen bezogen, die den Forderungen von UmweltschützerInnen entgegenkommen. Für Wedemeier ist die ökologische Umgestaltung der Städte die Aufgabe der 90er Jahre und somit offensichtlich ab sofort Chefsache. Ob die Antworten des Senats dieser Aussage gerecht werden, bleibt zu diskutieren. Jetzt weiß man wenigstens, worüber.

Holger Bruns-Kösters

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