: Solche Sponsoren unerwünscht
■ terre des hommes: Feuerwerk am Parkhotel ohne Rüstungsindustrie
Das Kinderhilfswerk terre des hommes (tdh) hat nach kontroverser Diskussion schon eingegangene Spendengelder vom Bremer Rüstungskonzern Krupp Atlas Elektronik und von Siemens wieder zurücküberwiesen. Ursprünglich hatte tdh diese Spenden zur Deckung der anfallenden Unkosten für ein Wohltätigkeitskonzert mit Feuer und Licht vor dem Parkhotel akzeptiert. Später aber, so Gunter Hilliges von tdh und Mitarbeiter im Wirtschaftssenat, sei dem Hilfswerk aufgefallen, daß Siemens in Südafrika tätig und Krupp Atlas bis über
beide Ohren ins Rüstungsge schäft verwickelt ist. Und das - so Hilliges - seien Geschäfte, die tdh grundsätzlich ablehne.
Hinter dieser Parkhotelepisode wird auch das Dilemma caritativer Organisationen sichtbar: Ohne Sponsoren aus der Industrie läuft oft nichts mehr. Firmen wie Krupp Atlas Elektronik nutzen jede Chance, um ihr Image aufzubessern. Das hat Daimler Benz zum Beispiel besonders gut begriffen. Der Konzern unterhält mittlerweile eine eigene PR-Abteilung für dieses Sponsoring, und kürzlich habe gerade Daimler
mehreren großen Hilfswerken angeboten, ihnen Veranstaltungen zu zahlen, Geld, so weiß Hilliges, spiele dabei für Daimler nicht die erste Rolle. Das nun wiederum ist hier in Bremen völlig anders: Ganze 500 DM hatten sich Siemens (60 Mrd Umsatz) und 1.000 DM Krupp Atlas Elektronik ihren Beitrag an der tdh-Veranstaltung kosten lassen wollen. Diese Beträge können sie nun einsparen. Jetzt müssen die Firmen allerdings auch die steuerabzugsfähigen Spendenquittungen an das Kinder hilfswerk zurücksenden.
rk
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