: Angestelltenkammer: Mehrheit wackelt
■ Geschäftsführer wird heute noch nicht gewählt
Die Vollversammlung der Angestelltenkammer tritt heute zusammen und tut wohl nicht, was sie sollte: Den Postgewerkschafter Harald Schütz zum neuen Geschäftsführer küren. Am Dienstag hatte die Belegschaft der Angestelltenkammer auf einer Personalversammlung vehement dagegen protestiert, daß der Kandidat an ihr vorbei vorgeschlagen worden war. Die Belegschaft hatte deshalb verlangt, das Verfahren neu aufzurollen und die Stelle öffentlich auszuschreiben.
Im Kammervorstand sitzen sieben GewerkschafterInnen (3
ÖTV, 2 HBV, 2 IGM). In der Vollversammlung haben 25 GewerkschafterInnen Stimmrecht (10 von der Deutschen Angestellten Gewerkschaft und 15 aus den DGB -Gewerkschaften). Auf der Personalversammlung am Dienstag hatte sich bereits abgezeichnet, daß innerhalb der HBV, die auch den Kammerpräsidenten Baumeister stellt, das Kungelverfahren umstritten war. Die oppositionelle DAG (10 Stimmen) beschloß daraufhin, sich heute in der Vollversammlung für „Verschieben“ der Geschäftsfüh rerwahl auszusprechen. Und bei
der ÖTV (5 Stimmen) empfahl gestern der Kreisvorstand dem Kammervorstand, die Stelle neu auszuschreiben „und von Anfang an den Personalrat zu beteiligen“. Ob sich der Kammervorstand daraufhin prophylaktisch bereits gestern nachmittag eines besseren besonnen hat, konnte vor Redaktionsschluß nicht mehr in Erfahrung gebracht werden. Offen auch, wie sich der DGB-Vorsitzende Heinz Möller (ÖTV) verhält, der die Funktionärs-Absprachen vorbehaltlos gerechtfertigt hatte.
B.D.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen