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Manfred Stelzer: Himmelsheim, BRD 1988

Es gibt ihn doch: den komischen deutschen Film. „Himmelsheim“ heißt die Heimatsatire von Manfred Stelzer und ein fränkisches Dorf, das zur Baustelle wird. Der Grund: die Schnellbahn Würzburg-Hannover. Die donnernden Bulldozer bringen die Dörfler allerdings keineswegs aus ihrer fränkischen Gemütsruhe: Münzels und Fürsattels bleiben weiter verfeindete Nachbarn, Helga erzählt weiter jedem die neueste Folge von Dallas, Frau Rosenhauer (im Bild links) tischt ungerührt ihren Sauerbraten auf, der dumme Erich liest wie immer Schundhefte, und Video-Toni (hinreißender Komiker: Sigi Zimmerschied) liebt weiter seine Petra (rechts im Bild). „Himmelsheim“: eine Groteske über die Begriffsstutzigkeit als Form des Protests. „Und was machen Sie im nächsten Jahrtausend mit der gewonnenen Stund?“, fragt Toni, als die Dorfbewohner für Hochgeschwindigkeit im Jahr 2000 begeistern werden sollen. „Soll ich noch a weng warten mit meinem Sauerbraten?“, ruft die Rosenhauer dazwischen. Solche Lakonie hätte ich einem deutschen Film nicht zugetraut. chp

Manfred Stelzer: Himmelsheim, BRD 1988, 87 Min. In Berlin im Olympia

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