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200.000 Mark in Institut veruntreut

■ Verwaltungs-Mitarbeiter des „ZERP“ verschwand vor Finanzamts-Prüfung spurlos

Seit der Gründung vor sieben Jahren hatte er die Finanzen immer zur Zufriedenheit geführt, seit zwei Wochen ist er weg: Einem Verwaltungsangestellten der Stiftung „Zentrum für Europäische Rechtspolitik Bremen“ (ZERP) wird vorgeworfen, seit Mitte 1988 insgesamt 200.000 Mark veruntreut zu haben.

Die Finanzmanipulationen seien sehr simpel ausgeführt, und die Verwaltungskraft mußte ei

gentlich damit rechnen, daß bei der nächsten Betriebsprüfung alles auffliegt, berichtete der Rechts-Professor Volkmar Gessner der taz. Als diese routinemäßige Prüfung bevorstand, sei der Mitarbeiter nicht mehr zum Dienst gekommen, er ist seitdem verschwunden.

Inzwischen hat das Institut Strafanzeige gestellt und die fristlose Kündigung ausgesprochen. Kuratorium und Direktorium äu

ßerten sich überzeugt, daß die wissenschaftliche Arbeit des Instituts ohne Beeinträchigung weitergeführt werden könne. Das ZERP wurde 1982 als Stiftung privaten Rechts gegründet und betreibt mit einem Jahresetat von ca. 1,5 Millionen Mark rechts- und sozialwissenschaftliche Forschung auf den Gebieten des europäischen und internationalen Rechts.

K.W.

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