: Nicht nur für Kinder
■ Puppentheaterfestival im Packhaus vom 3.-8. Oktober
Puppentheater: Da denkt man an Kasperle, kreischende Kinder und langweilige Eltern oder umgekehrt, an die Polizisten -Handmaske, die mit einem Fächer auf ein böses Krokodil einhiebt, an ein gutes Ende nach dramatischen Verwicklungen. Auf jeden Fall denkt man an das gute alte Self-Made -Improvisiertheater in der Kinderstube.
Daß dieser Eindruck nicht der letzte bleibt; daß die lebendige Puppentheater-Erfahrung auch nicht mit Schuleintritt endet, daran arbeitet seit Jahr und Tag das Puppentheater „Theatrium“ im Packhaus am Schnoor. Matthias Träger und Detlef Andreas Heinichen, die seit nun genau 2 Jahren das „Theatrium“ betreiben, spielen selbst neben den Stücken für Kinder auch solche für die erwachsene Kundschaft. Und außerdem sorgen sie dafür, daß internationale Vertreter der Puppenspieler-Kunst Bremen nicht mehr weiträumig umfahren.
Vom 3.-8. Oktober veranstalten sie das 6. Bremer Puppentheaterfestival, das dritte unter ihrer Regie, zu dem sie Puppenspielergruppen aus deutschen Landen, aus Frankreich und der CSSR eingeladen haben.
Ein breiter Reigen des Puppenspiels rollt da vor uns ab. Von lebensgroßen Textilpuppen, die Matthias Kuchta durch seine Märchen Adaptionen (Schneewittchen, 8.10., 15 Uhr) bewegt, über das klassische Marionettentheater des Nationalen Puppentheaters Prag (Wie der Kasparek die Hölle verbesserte, 5.10., 15 Uhr; Aus dem Prager Sumpf und Ein Puppenpanoptikum, 6.10., 20 Uhr, bis zu den skurrilen Bühnenmaschinen des Stuttgarter Materialtheaters (Lästerreigen, Liebeserklärung an Francois Villon, 4.10., 20 Uhr). Von den Darbietungen des Stuttgarter Zwielicht-Theaters im Stil des „Schwarzen Theaters“, in dem sowohl die Spieler als auch die Bühne geschwärzt sind, und nur eigens eingefärbte Objekte gesehen werden können, deren Bewegung dadurch eine irreale Qualität erhalten (Zeitwaise, 5.10., 20 Uhr und Warum Darum, 6.10., 10 Uhr) bis zu den kleinen Flachpuppen, die Peter Röder in seiner Geschichte Super-Paul aus seinem Bilderbuch entstehen läßt. Ein buntes Panorama jedenfalls, genauere Programmitteilungen macht das „Theatrium“, Tel.: 326813.
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