: Protest
■ Solidaritätserklärung für Ingrid Strobl
Hundert Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland unterschrieben eine Protesterklärung zum Urteil gegen Ingrid Strobl, in der es u.a. heißt: „Als Literaturwissenschaftlerinnen tragen wir auch für den Erhalt der Meinungsfreiheit eine politische und berufliche Verantwortung. Im Fall von Ingrid Strobl wurde eine Journalistin verurteilt, die durch kritische Überlegungen zur Unterdrückung von Frauen und Möglichkeiten des Widerstandes sowie zu Flüchtlingsproblemen von sich reden gemacht hat. Als Theoretikerin und Historikerin verfolgt Ingrid Strobl nicht die ausgetretenen Pfade der Wissenschaft. Sie ist eine Querdenkerin, die sich durch überkommene Tabus nicht vom radikalen Fragen abschrecken läßt. Wenn ein solches Verhalten, das für die Öffentlichkeitsarbeit, den Journalismus, die Meinungsvielfalt und die Wissenschaft sehr fruchtbar ist, politisch und juristisch unterdrückt werden kann, so bedeutet dies eine Fesselung der kritischen Wissenschaft und des kritischen Journalismus (...) Wir protestieren dagegen, daß solche Meinungen unterdrückt, bestraft, verfolgt werden. Wir wollen es nicht hinnehmen, daß der Staat unsere Auseinandersetzungen zensiert und Verbotsschilder errichtet: „Hier darf nicht weiter gedacht und geschrieben werden!“
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