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Ungleiche Flüchtlinge

■ Zum „Tag des Flüchtlings“ forderten Gruppen Gleichbehandlung von Asylsuchenden und DDRlern

Berlin (taz) - Anläßlich des „Tags des Flüchtlings“ am vergangenen Samstag haben verschiedene Organisationen die ungleiche Behandlung von Flüchtlingen aus der DDR und Asylsuchenden aus anderen Staaten kritisiert. „Die großzügige Aufnahme der Flüchtlinge aus der DDR setzt Maßstäbe für eine humanere Asylpolitik“, erklärte die Flüchtlingsorganisation „Pro Asyl“, die neben dem UN -Flüchtlingskommissar, Kirchen, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden zu den Initiatoren des vor drei Jahren ins Leben gerufenen „Tags des Flüchtlings“ gehört. Die Aufnahme der Flüchtlinge aus der DDR zeige deutlich, daß das Boot Bundesrepublik nicht voll ist, wie in Hinblick auf Asylsuchende behauptet wird, heißt es in einer Erklärung von Pro Asyl. „Keinem Politiker“, so Pro-Asyl-Sprecher Leuninger, „würde es einfallen, DDR-Flüchtlinge davon abzuschrecken, in die Bundesrepublik zu kommen, ihnen auf Jahre das Arbeiten zu verbieten, ihre freie Bewegung in der Bundesrepublik einzuschränken, sie als Wirschaftsflüchtlinge zu brandmarken oder über die innerdeutsche Grenze zurückzuschicken, weil sie kein von Honecker unterschriebenes Verfolgungsdokument vorweisen können. Man kann nicht den Flüchtlingen aus der DDR die Grenzen öffnen und sie vor den anderen aus den Kriegs- und Krisengebieten der Welt verschließen.“

Auch IG-Metall-Vorstandsmitglied Willi Sturm warnte davor, Asylsuchende zu Flüchtlingen zweiter Klasse zu machen. Die Bevorzugung von Flüchtlingen aus ehemals deutschen Ostgebieten und aus der DDR drohe Asylsuchende aus anderen Teilen der Welt weiter ins Abseits zu drängen.

Ve.

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