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Spätfolgen des Uni-Streiks

■ Viertelparitätische Kommission legt Ergebnisse vor

Der Uni-Streik des letzten Wintersemesters zeitigt späte Ergebnisse. Nach gut einem halben Jahr Arbeit und acht Beratungs-Sitzungen hat sich gestern die viertelparitätische Kommission an der Universität Bremen wieder von der Bildfläche verabschiedet. Nicht ohne Stolz, was die studentischen Vertreter betrifft, denn die haben nach eigenen Aussagen ein umfangreiches Tutorenprogramm durchsetzen und dem Stellenkonzept der nächsten fünf Jahre ihren Stempel aufdrücken können.

Die Hochschulentwicklungsplanung bis zum Jahre 1995 sieht mit dem Votum der Kommission neue Schwerpunke vor. Acht ganz neue Stellen sollen, vorbehaltlich der universitären Entscheidungsgremien und des Bremer Senats, geschaffen werden. Der Löwenanteil wird im Bereich der Frauenforschung liegen, verteilt auf so unterschiedliche Disziplinen wie Informatik und Ingenieurwissenschaften, die feministische Theorie in den Geisteswissenschaften oder die Soziologie der Geschlechterverhältnisse. Beim qualitativen Umbau der Hochschullandschaft sollen nach dem Willen der Kommission auch die Bereiche Rüstungskonversion/Friedensforschung, die regenerative Energiewirtschaft und

kommunale Energieversorgung und das ökologische Wirtschaften mit mehr Mitteln ausgestattet werden.

Andreas Plehwe und Rainer Heldt, studentische Mitglieder in der „Viertelparitätischen“, der bundesweit einzigen übrigens, halten mit der Bilanz der Kommission den Beweis für erbracht, daß die Parität funktionieren kann. Neben der Fünf-Jahres-Stellenplanung halten sie für den Hauptgewinn der Kommissionsarbeit, „daß sich herausgestellt hat, daß die StudentInnen diejenigen waren, die am meisten Arbeit investiert, viel Kompetenz angeeignet und dezidierte Vorstellungen realisiert haben“. Die Professoren, so ihre Einschätzung, haben den Wert der Viertelparitätischen Kommission sehr niedrig gehängt und dementsprechend zurückhaltend agiert.

Die Kommssion, von den StudentInnen als „notwendige Form der Demokratisierung“ im Streik vehement gefordert, löst sich als reines Planungsgremium ohne Entscheidungsbefugnis nun auf. Es gebe auch derzeit keine Impulse mehr für eine weitere Arbeit, sagen Heldt und Plehwe. Auch die Einbindung ihrer Arbeit in studentische Aktionskreise sei stark zurückgegangen.

anh

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