: Mehr als 1.000 bei „China-Solidarität“
Bonn (taz) - Den Tag des Massakers auf dem Pekinger Tiananmen-Platz, den 4. Juni, als „Tag der nationalen Schande“ zu benennen, forderte der chinesische Regimekritiker Yan Jiaqi am Sonntag abend in Bonn. Anläßlich des 40. Jahrestages der Gründung der Volksrepublik China verlangte der frühere Berater des geschaßten chinesischen Parteichefs Zhao Ziyang und neu gewählte Vorsitzende der Dissidentenorganisation „Föderation für ein demokratisches China“ , daß Peking vom Zentralismus und der Einparteienherrschaft Abstand nehmen müsse.
Yan war als Hauptredner zur Veranstaltung „China -Solidarität“ in die Godesberger Stadthalle gekommen. Nachdem am frühen Sonntag nachmittag gerade 400 Personen vor der chinesischen Botschaft gegen die „menschenverachtende Politik“ der Volksrepublik, so Brigitte Erler von amnesti international, demonstriert hatten, lauschten am Abend mehr als 1.000 Menschen Yans Vortrag und einer Podiumsdiskussion.
Einen ersten Teilerfolg konnte die Demonstrationsleitung dann auch verkünden. Als Reaktion auf die Proteste hatte die chinesische Botschaft ihre angekündigten Feierlichkeiten zum 40.Jahrestag zwar nicht abgesagt, doch auf Montag verlegt.
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