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K O M M E N T A R Wer ist ewig gestrig?

■ Manchmal muß man einen Erdsturz diskutieren

Tägliche Konferenz: Einer tazlerin ist schleierhaft, was der Kommentar in der gestrigen Ausgabe soll, der mit dem irritierenden Satz endete, daß das Gesellschaftssystem in der DDR elementar versagt habe und daß das die „ewig Gestrigen“ schon immer behauptet haben. Andere sehen in der Zitatauswahl des Aufmachers eine Projektion negativer Vorurteile auf die DDR-Flüchtlinge. Einige finden die spontane Hilfsbereitschaft (auch) der BremerInnen für die DDR-Deutschen und nur für sie inhuman und nationalistisch, angesichts des jahrelangen Predigens vor tauben Ohren, wenn es z.B. um bedürftige LibanesInnen und und und ging. Dann seien sie selbst nationalistisch, sagen BekennerInnen, und daß wir das Gefühlsgemisch angesichts der Fluchtbewegung aus dem anderen deutschen Staat doch nicht gleich aus den Beständen der linken Requisite abqualifizeren sollen.

Angesichts zeitgeschichtlicher Erdstürze wie des augenblicklichen ist auch, wer hätte das gedacht, die kleine taz-Bremen nicht allwissend. Deshalb gibt es heute eine Seite 18, die vom Dokumentieren (der Hilfswilligkeit) bis zum Oszillieren der Haltungen dazu reicht.

Uta Stolle

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