piwik no script img

„Wir kriegen euch“

■ Erneuter Überfall von Rechtsradikalen auf Falken-Mitglied / Opfer trug Aufnäher „Gegen Nazis“

Gestern früh kurz vor acht Uhr wurde erneut ein Mitglied der Neuköllner Falken von drei rechtsradikalen „Heavies“ überfallen. Dies teilte der Jugendverband mit.

Der 18jährige Schüler, der gestern einen Falken-Anstecker sowie den Aufnäher „Gegen Nazis“ trug, sei am U-Bahnhof Parchinger Allee in Britz von hinten angefallen, zu Boden gerissen und mit Fußtritten so stark verletzt worden, daß er sich sofort in ärztliche Behandlung habe begeben müssen. Als die drei von dem um Hilfe Rufenden abließen, schrieen sie im Wegrennen: „Wir kriegen alle Linken.“ Die Polizei ermittelt wegen schwerer Körperverletzung.

In den letzten Wochen sind in Neukölln wiederholt Jugendliche, die als Falken-Mitglieder zu identifizieren waren, von Rechtsradikalen überfallen und zusammengeschlagen worden. Die Neuköllner Falken sprechen von einer Serie gezielter Gewalttaten gegen ihre Mitglieder. Axel Haese, Kreisvorsitzender: „Man kennt uns, und man erkennt uns. Die Falken werden sich aber weder einschüchtern noch von ihrer Arbeit abhalten lassen. Wie die Polizei gestern mitteilte, gelang es ihr jetzt, zwei Skins aus Rudow und Lankwitz zu ermitteln, die am 22.Juli einen 22jährigen in Steglitz überfallen und ausgeraubt hatten.

taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen