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Argentinien will Schuldennachlaß

Berlin (taz) - Argentinien hat sich jetzt in die Liste der Länder eingereiht, die nach dem Plan des Finanzministers der Vereinigten Staaten Nicholas Brady und einem ersten Pilotversuch mit Mexiko einen Teilerlaß ihrer Bankschulden verlangen.

Der Präsident des Landes Carlos Saul Menem hat nach einem Besuch bei US-Präsident George Bush und Brady eine Einigung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über einen Beistandskredit in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar bekanntgegeben. Außerdem wolle er nun nicht mehr, wie ursprünglich beabsichtigt, einen Überbrückungskredit von 500 Millionen US-Dollar bei den Banken beantragen, sondern auf Schuldenreduktion dringen. Menem schweben 50 Prozent Nachlaß bei den Bankforderungen vor. Als Begründung führte er an, daß die Banken untereinander die Argentinien-Schuldpapiere zur Zeit ohnehin nur mit 20 Prozent des ursprünglichen Nennwertes handeln.

Nach der spektakulären Rahmenvereinbarung eines Banken -Verhandlungskomites mit Mexiko und einem kleineren Nachlaß -Abkommen mit den Philippinen hatten bisher vor allem Venezuela, Costa Rica, Chile, Uruguay und Marokko Interesse an entsprechenden Schuldenstreichungen angemeldet.

Seit April dieses Jahres zahlt Argentinien keine Zinsen mehr auf mittel- und langfristige Kredite, so daß die entsprechenden Rückstände bereits vier Milliarden Dollar betragen.

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