: Kolumbiens Justiz billigt Auslieferung
■ Gericht: Drogenbosse dürfen an USA ausgeliefert werden
Bogota (afp) - Der Oberste Gerichtshof Kolumbiens erklärte am Dienstag die umstrittene Auslieferung von Rauschgiftbossen an die Vereinigten Staaten für verfassungsgemäß. In einem Urteil über das Notstandsprogramm gegen die Drogenmafia, das die Regierung nach dem Mord an dem liberalen Senator Luis Carlos Galan Mitte August verkündet hatte, bestätigten die Richter neun der insgesamt elf Einzelmaßnahmen. Sie verwarfen allerdings die Bestimmung, daß die Behörden das Eigentum mutmaßlicher Drogenbosse ohne weiteres konfiszieren dürfen. Die Beschlagnahme sei nur nach vorherigem Richterspruch zulässig. Für die Bewilligung von Auslieferungsanträgen der USA schrieben sie die Bedingung vor, daß den Drogenhändler weder die Todesstrafe noch mehr als 30 Jahre Haft drohten.
In der Hauptstadt Bogota zündeten Attentäter der Drogenmafia in der Nacht zum Dienstag Bomben vor einem Videoladen und einer Apotheke. Die Polizei entschärfte einen dritten Sprengsatz, der vor einer Bankfiliale lag. In Baranquilla explodierten ebenfalls Bomben.
Attentat auf Bischof
Der Bischof der Provinz Arauca, Jesus Emilio Jaramillo, ist am Dienstag ermordet worden. Die Behörden der Region im Westen des Landes machten die linke Guerilla der „Nationalen Befreiungsarmee“ (ELN) für den Anschlag verantwortlich. Der Prälat war am Montag von bewaffneten Männern verschleppt worden.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen