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Telefunker auf halbmast

■ Auch Telefunken will nicht Fusionsopfer sein

Wenn von der Fusion Daimler / MBB und den dadurch bedrohten Bremer Arbeitsplätzen die Rede ist, geht es meistens nur um den MBB-Unternehmensbereich Marinetechnik. „Nicht bedacht“, so der Betriebsratsvorsitzende Klaus Grünberg (DAG), fühlen sich die 274 bremischen Beschäftigten der „Telefunken Systemtechnik GmbH“. Denn ihr Unternehmen, früher zur AEG gehörig, ist seit Juli Bestandteil der zum Daimler-Konzern rechnenden „Deutschen Aerospace“ und fällt ebenfalls unter die Auflage von Wirtschaftsminister Haussmann, daß die Fusionäre Daimler und MBB ihre Bereiche Marine-und Sondertechnik in den kommenden zwei Jahren auszugliedern haben.

Die Angst um ihre Arbeitsplätze in Bremen-Vegesack und auf dem Vulkan-Gelände sowie „die Angst, daß wir in der Öffentlichkeit nicht bekannt sind“ (Grünberg), trieb gestern deshalb rund hundert Telefunken-SystemtechnikerInnen auf die Straße. Sie wollen genauso wie die 1.000 MBB'lerInnen einbezogen werden in die „Bremer Lösung“, die Bürgermeister Wedemeier den hiesigen Fusions-Opfern versprochen hat.

Zum Schluß ihrer Aktion holten sie die Fahne auf dem Dach ihres Betriebes auf Halbmast. Klaus Grünberg: „Mit der Hoffnung, daß wir sie bald wieder nach oben setzen können.“

B.D.

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