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Öko-Türme für die Siedlung Neu-Moabit

■ 600 Wohnungen sind auf dem Moabiter Werder jetzt Planungsstand / Intercity-Waschanlage noch unklar

Ökologische Hochhäuser will Umweltsenatorin Schreyer auf dem Moabiter Werder bauen lassen. Diese und eine zweite, vergleichsweise langweilige Planungsvariante mit langgestreckten Parallelbauten stellte die Senatorin gestern vor. 600 Wohnungen, einige Läden und zwei KiTas sollen „spätestens“ 1995 zur Bundesgartenschau fertig sein, ein zweiter Bauabschnitt daneben mit weiteren 600 Wohnungen ist geplant. Wann dieser realisiert wird, hängt davon ab, wann und ob eine zweite Bahntrasse neben der S-Bahn zu einer geplanten Intercity-Waschanlage angelegt wird. Klar ist derzeit noch nicht einmal, wann ICs nach Berlin rollen werden.

Die sechs Hochhäuser stehen weit auseinander, damit „keine Wand“ zwischen Altbau-Moabit und dem Tiergarten gebildet wird. Im Süden davon sind niedrige Häuserzeilen mit familiengerechten Wohnungen geplant, davor ein Grünstreifen zur Spree hin. Die „Luftverwirbelungen“ und der „Schattenwurf“, typische Hochhausumgebungsprobleme, habe man versucht zu vermeiden, sagte Planungsreferent Faskel. Eine Radfahrerbrücke zum Tiergarten soll angelegt werden.

Ein zusätzlicher S-Bahnhof wird an der Werftstraße entstehen, deshalb werden nur etwa 300 Autostellplätze in Tiefgaragen geschaffen, halb so viel wie bisher üblich. Außerdem wolle man das Spreewasser als „Gestaltungserlebniselement“ in Kanalform durch den Park leiten.

Größtes und bislang ungelöstes Problem ist die Umsetzung der etwa 50 Firmen dort. Für die größte, die Spedition Hamacher sei noch kein Ersatzstandort gefunden, sagte Frau Schreyer. „Da muß sich der Wirtschaftssenator drum kümmern, die kommen nicht in die Gänge“, so Frau Schreyer. Die beiden Entwürfe seien mit der Senatsbauverwaltung und dem Bezirksamt abgesprochen.

Strittig sei nur, ob eine geplante Schule auf das Werder -Gelände komme, oder, wie der Bezirk es möchte, nördlich davon. Bausenator Nagel hat sich gar das Werder-Modell für seinen Stand auf der „Bautec“ ausgeliehen, einer Fachmesse, die nächste Woche im ICC stattfindet. Auch die Umweltverwaltung wird dort den ökologischen Stadtumbau vorstellen.

esch

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