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Anwalt Bossi im Zwielicht

Essen (dpa) - Mit einem Eklat endete am Freitag die Verhandlung im Geiseldrama-Prozeß vor dem Essener Landgericht bereits nach knapp einer Stunde. Richter Rudolf Esders hielt dem durch seine spektakulären Presseauftritte bekannten Münchner Anwalt Rolf Bossi den „unlösbaren Widerspruch“ zwischen seinen Äußerungen und denen seines Mandanten Dieter Degowski zum Tod des jungen Italieners Emanuele de Giorgi an der Autobahnraststätte Grundbergsee vor. Während der Angeklagte immer wieder betonte, er habe niemanden erschießen wollen („Ich hatte gar nicht damit gerechnet, daß da jemand saß“), hatte sein Verteidiger bereits vor Erörterung des Sachverhalts im Prozeß in einem Interview mit einer Illustrierten die Tat als Mord qualifiziert: „Bei de Giorgi brauchen wir nicht lange herumzureden. Es ist ganz klar, daß es sich hier um einen Mord handelt.“ Degowski („Von dem Interview hatte ich keine Ahnung“) hörte nach der Intervention des Richters seinem Verteidiger mit versteinertem Gesicht zu.

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