: Defizite in der Öko-Wirtschaftspolitik
München (dpa) - Die Wirtschaftswissenschaft hat vor dem Wertewandel in der Gesellschaft „entweder die Augen verschlossen oder das Problem allerhöchstens angedacht“. Auch Ökonomen, die eine alternative Wirtschaftspolitik, bis hin zur ökonomischen „Abrüstung“ fordern, machen dazu nur wenig fundierte Aussagen und gehen nicht in die Einzelheiten. Zu diesem Ergebnis kommt das Münchner Ifo -Institut für Wirtschaftsforschung in einer vom Bonner Wirtschaftsministerium bestellten Untersuchung über Literaturaussagen zum Wertewandel.
Die kritischer gewordene Einstellung zum technischen Fortschritt führe dazu, daß Entscheidung über den Einsatz mancher Technologien nicht mehr dem Markt oder den Unternehmen überlassen werden. Damit werde das Organisationsprinzip der Marktwirtschaft in Frage gestellt.
Eine Wirtschaftspolitik, die vorwiegend monetär vorgehe, also die Erhöhung geldlicher Vorteile als Steuerungsinstrument einsetze, werde auf immer weniger Effizienz hoffen dürfen. Was an die Stelle dieser Wirtschaftspolitik treten könnte, sei noch nicht abzusehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen