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Roma-Protest gegen Abschiebung

Bonn (dpa) - Gegen die geplante Abschiebung von 1.500 Roma aus der Bundesrepublik hat der Vorsitzende der Roma- und Sinti-Union, Rudko Kawczynski, protestiert. Gemeinsam mit der Europaabgeordneten der Grünen Claudia Roth verurteilte er auf einer Pressekonferenz in Bonn das „brutale Vorgehen“ der Hamburger Polizei gegen Hunderte von Roma, die auf dem Gelände des ehemaligen KZ Neuengamme Zuflucht vor der Abschiebung nach Polen oder Jugoslawien gesucht hatten.

Die beiden wiesen darauf hin, daß den Roma die „größte Vertreibungswelle in der Geschichte der Bundesrepublik“ drohe. Dieses „rassistische“ Vorgehen der deutschen Behörden gegen ehemalige Nazi-Verfolgte, die noch immer auf eine Entschädigung warteten, verstoße auch gegen EG-Bestimmungen. Unglaublich und peinlich seien die Polizeiübergriffe angesichts der gleichzeitigen Aufnahme Zehntausender DDR -Flüchtlinge.

Die Roma- und Sinti-Union hat nach Mitteilung Kawczynskis Bundeskanzler Kohl, den SPD-Vorsitzenden Vogel und den Ersten Hamburger Bürgermeister Voscherau brieflich gebeten, sich für die von Abschiebung Bedrohten einzusetzen. Die Organisation erwägt eine Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen das Vorgehen der deutschen Behörden, die sich auf das Ausländergesetz stützen.

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