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Verfolgung in El Salvador

■ Bilanz der Angehörigen politisch Verfolgter nach vier Monaten Arena-Regierung: 300 Morde, Verschwundene und Inhaftierte

San Salvador (afp) - In El Salvador sind seit dem Amtsantritt des rechtsextremen Präsidenten Alfredo Cristiani am 1.Juni mehr als 300 Menschen aus politischen Gründen umgebracht worden, verschwunden oder in Haft gekommen. Der „Verband der Komitees von Müttern politischer Gefangener und Ermordeter“ (FECMAFAM) legte an Dienstag dem UN -Sonderberichterstatter über die Lage der Menschenrechte in El Salvador, Pastor Ridruejo, einen Bericht vor, nach dem rechte Todesschwadronen in den vergangenen vier Monaten 59 Menschen ermordet haben und 61 verschwunden sind. Die Sicherheitskräfte nahmen in diesem Zeitraum 196 Menschen aus politischen Gründen fest. „Die Polizei verhaftet, foltert und unterdrückt das Volk auf brutale Weise und läßt Menschen verschwinden“, heißt es in dem Dokument.

Auch in einem Bericht der Kirche El Salvadors, den der Sonderberichterstatter am Montag entgegengenommen hatte, war die Rede von Folterungen politischer Gefangener. Denselben Vorwurf gegen die Polizei erhob der Gewerkschaftsführer Humberto Centeno in einem Gespräch mit Ridruejo. Vier Gewerkschafter zeigten dem UN-Emissär die Narben von Wunden, die sie in der Haft durch Schläge und Verätzungen mit chemi schen Substanzen davongetragen hatten.

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