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K O M M E N T A R Sozialismus out?

■ Die taz will Ratlosigkeit der Linken zur Sprache bringen

Es ist ein schweres Los, in diesen Tagen an der versalzenen Weser Lokaljournalismus machen zu müssen. Die spannenden Nachrichten stehen auf den Auslands-Seiten: Neues aus Moskau und der DDR, Neues aus Ungarn, Polen, aus China. Die westeuropäische Linke, die für die Generation der jetzt 30, 40jährigen sich in den 1968er Bewegungen erneuert hat, steht ratlos da. Die gesellschaftliche Dynamik jenseits des „eisernen Vorhangs“ stellt auf vertrackte Weise die Wunschträume und politischen Utopien auch derjenigen in Frage, die es immer anders wollten: Dieses „anders“ verliert den Bezugspunkt.

Als 1980 die taz als erste westdeutsche Zeitung die von dem englischen Historiker E.P.Thompson formulierte Erklärung über die „blockübergreifende Friedensbewegung“ dokumentierte, hat niemand gewußt, wie anders das wahr werden könnte. Heute sind Treffen der Basis-Bewegungen, gegen die sich der „reale Sozialismus“ damals verwahrte, selbstverständlich geworden. Aber hat die westeuropäische Linke den Reform-Gruppen noch etwas zu sagen? Die Bremer taz will in einer Serie von Gesprächen (vgl. S. 22) eine Diskussion darüber anregen, was kommt, wenn der Sozialismus out ist.

Klaus Wolschner

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