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Und nun Stalin

■ Sonntag: 3. Premiere im Bremer Schauspiel

Gaston Salvatore, das ist der große Schwarzgelockte aus Chile, der auf dem wohl bekanntesten Foto der Studentenbewegung neben Rudi Dutschke in der ersten Reihe demonstriert. Rudi Dutschke, das ist der, der versuchte, den „gekrümmten Kommunismus und Sozialismus“ von UdSSR bis DDR, von wo er selber kam, aus der „halbasiatischen Produktionsweise“ des alten Rußland zu erklären.

Über den Vollender des halbasiatischen Weges, Josef Stalin, hat Gaston Salvatore ein Stück geschrieben, das 1987 in West -Berlin uraufgeführt wurde und am Sonntag am Bremer Schauspielhaus Premiere hat. Darin läßt der alte Stalin, der sich - je später desto mehr - von Juden verfolgt sah, nachts einen Juden zum Gespräch rufen, den Schauspieler Itsak Abramowitsch Sager, der gerade am Moskauer Künstlertheater den „Lear“ spielt. Was will Stalin? Sich die Schlaflosigkeit vertreiben? Denunziation? Ein neues Pogrom initiieren?

Für die Regie des mit Fried Gärtner und Roland Holz besetzten Zwei-Personen-Stücks hat Andras Fricsay Jack Garfein nach Bremen geholt. Der Regisseur, der jetzt in Paris lebt, ursprünglich tschechischer Jude, wurde von Erwin Piscator als Regietalent entdeckt und ausgebildet, als er, noch nicht zwanzig Jahre alt, nach dem Krieg in die USA kam.

Er gründete zusammen mit Lee Strasberg das Actor's Studio in Los Angeles. Als Filmregisseur drehte er u.a. „Something Wild“ (mit Caroll Baker in der Hauptrolle, mit der Jack Garfein auch verheiratet ist). Als Theaterregisseur inszenierte er am Broadway und Off-Broadway und in England und Frankreich. Er arbeitete mit Eugene Ionesco, Arthur Miller und Sean O'Casey und besonders gern mit Samuel Beckett zusammen. 1984 stellte er die „Beckett Plays“ beim Edinburgh Festival und in London vor. 1988 leitete er die Uraufführung von Becketts „Nacht und Träume“ an George Taboris Wiener Theater „Der Kreis“. (utaz

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