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Vergangenheit holt „Max-Planck“ ein

■ Max-Planck-Gesellschaft gesteht Sammlung von Hirnpräparaten von Euthanasieopfern

Berlin (taz) - Mit „Betroffenheit“ hat die Max-Planck -Gesellschaft eingestanden, daß sich auch in ihren Instituten Hirnpräparate von Euthanasieopfern aus der Zeit des Dritten Reichs befinden.

Laut 'dpa‘ ist die Leitung der Forschungsgesellschaft bisher davon ausgegangen, daß in ihren Sammlungen keine derartigen Präparate gelagert würden.

Nach einer im Auftrag des Präsidenten der Gesellschaft vorgenommenen Erhebung lasse sich nun aber „nicht gänzlich ausschließen“, daß in drei Instituten mit neurologischem Forschungsschwerpunkt derartige Präparate vorhanden seien.

Dagegen berichtet der Berliner Historiker Götz Aly, die Existenz der Präparate sei der Max-Plank-Gesellschaft seit mindestens fünf Jahren bekannt gewesen. Er selbst hatte am 16.September 1984 in einem 14seitigen Gutachten dem Präsidenten der Gesellschaft, Professor Wolfsinger, Namen und Nummern der Präparate mitgeteilt und deren Bestattung auf einer Grünfläche vor dem Frankfurter Institut vorgeschlagen.

Der gleiche Bericht ging zur selben Zeit auch an den damaligen Direktor des Frankfurter Institutes für Hirnforschung. In einem Antwortschreiben hatte die Max -Planck-Gesellschaft dem Historiker damals zugesichert: „Ihre verschiedenen Anregungen werden wir prüfen.“

In München beteuerte die Forschungsgesellschaft am Samstag, daß mit diesen Präparaten nicht wissenschaftlich gearbeitet werden dürfe. Sie sollten jetzt „in würdiger Form“ bestattet und die dazugehörigen Akten einschließlich der Krankengeschichten bei der Max-Planck-Gesellschaft archiviert werden, um der historischen Forschung zur Verfügung zu stehen.

wg.

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