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Auch Mecklenburger Platt?

■ Wie SFB, RIAS und andere Sender auf den Sachsen-Vorschlag der taz reagieren

SFB: „Warum sollten wir denn?“ fragt der Herr aus der Pressestelle zurück. Bis jetzt hätten sich jedenfalls keine moderationswilligen DDRler bei ihm gemeldet. Bei den Mainzelmännern vom ZDF muß sich der Pressemensch erstmal erkundigen. Er ruft zurück. Nein, darüber sei noch nicht nachgedacht worden. „Das ZDF legt bei Ansagern Wert auf journalistische Erfahrung und akzentfreie Aussprache. Wir strahlen ja bundesweit aus und wollen in ganz Deutschland verstanden werden.“ Der Herr von SAT 1 findet die Frage „witzig, aber ist die ernst gemeint“? Viel Spaß beim Fragen, meint er und hängt auf. RTL plus verneint kurz. Anfragen von sprachtalentierten Neubürgern seien bis jetzt nicht bekannt. Der Ami- und Regierungssender Rias TV hat, wie könnte es anders sein, natürlich Bewerbungen von Republikflüchtlingen erhalten. „Aber so weit ich weiß nur für Redaktion und Technik“, sagt die Öffentlichkeitsarbeiterin. Beim Ersten Deutschen Fernsehen bekommt man, wegen der Landesanstalten -Struktur „ARD-weit keine Auskunft“: also einzeln. NDR: „Nee, auch auf satirische Weise haben wir darüber noch nicht nachgedacht. Wir lassen im wesentlichen Hochdeutsch sprechen. Auch die Friesen, die kein Mensch versteht, fragen öfter an.“ Sächsisch käme nicht in Frage. Aber in den niederdeutschen Talkshows des Senders gäbe es ab und an Ost -O-Ton: „Da snacken wir auch mal Mecklenburger Platt.“ Beim WDR fragt die Sendeleitung „nach dem Zusammenhang“, bis sie auch Saxo-Ansager für den WDR ausschließt. Die längste Leitung hat der Bayerische Rundfunk: „Aber wächselnde Ansager haben wir doch“, meint die irritierte Pressefrau.

kotte

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