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100.000 auf der Suche

■ Studentische Wohnungsnot ist ein Langzeitproblem

Bonn (dpa) - Von den 235.000 Studienanfängern dieses Semesters sind Schätzungen zufolge noch fast 100.000 auf der Suche nach einer Bleibe. Das Deutsche Studentenwerk forderte am Dienstag in Bonn ein koordiniertes Vorgehen von Bund und Ländern in dieser Frage. Der Wohnungsmarkt sei so gut wie „abgegrast“. In den nächsten Jahren müßten mindestens 50.000 neue Wohnungen mit vertretbaren Mieten für Studenten errichtet werden.

Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten verbilligten Kredite in Höhe von 500 Millionen Mark würden das Problem nur unzureichend lösen, sagte Bachmann weiter. Bei Erstellungskosten zwischen 50- und 70.000 Mark pro Wohnheimplatz würde dies eine Warmmiete von 500 Mark für die 20 Quadratmeter große Studentenbude bedeuten. Dies sei insbesondere für Studienanfänger nicht bezahlbar. Ein Hilfsprogramm für ausländische Studenten wird zwischen Bundesministerien und Ländern hin- und herge schoben.

Die neue Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes macht deutlich, wie unterschiedlich die Mietbelastungen der Studenten sind. Den preiswertesten Wohnraum gibt es in Berlin, wo Studenten durchschnittlich nur acht Mark pro Quadratmeter aufbringen müssen. Ähnlich günstig ist das Studium in den Ruhrgebietsstädten Dortmund (10 Mark), Essen und Bochum (9 Mark), aber auch an den Universitäten Hannover und Bielefeld (jeweils 10 Mark).

Spitzenreiter bei den Mietausgaben ist München, wo die Studenten durchschnittlich 16 Mark pro Quadratmeter hinblättern müssen, gefolgt von Bonn, Freiburg und Göttingen (jeweils 14 Mark). In den Städten, wo die Quadratmeterpreise am höchsten sind, sind kleinere Wohnungen am gefragtesten.

Bundesbildungsminister Jürgen Möllemann (FDP) kündigte am Dienstag in Bonn an, die Koalitionsparteien würden eine Arbeitsgruppe zur gegenwärtigen Wohnraumnot einsetzen. Er teile voll und ganz die Sorgen der Hochschulorganisationen und der Studentenverbände.

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