Plastische Chirurgie vorn

■ Neue Möglichkeiten durch Mikrochirurgie / Verpflanzungen und Nervbehandlung

Die Möglichkeiten der Mikrochirurgie haben der Medizin bei der Rekonstruktion von defekten Haut-, Muskel-, Knochen-und Nerventeilen in den vergangenen Jahren zu einem entscheidenden Schritt nach vorn verholfen. Heute könnten dünne Gefäße mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter miteinander verbunden werden, sagte Professor Madjid Samii anläßlich der Eröffnung der Jahrestagung der

Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie in Hannover. So sei es möglich, Dünndarm mit Arterien und Venen in die Mundhöhle und den Rachen zu verpflanzen, so daß die PatientIn nach großen Tumoroperationen wieder schlucken und kauen kann.

Nach der Entfernung eines Tumors im Gesicht könne der Nerv wieder hergestellt werden und die Betroffene ihr Gesicht wieder be

wegen. Diese Möglichkeit habe es vor etwa 15 Jahren noch nicht gegeben. Damals sei eine mit der Operation verbundene Gesichtslähmung für PatientInnen immer „Schicksal“ gewesen, hieß es.

Die 27. Jahrestagung der Chirurgie-Gesellschaft mit in-und ausländischen Gäasten dauert noch bis zum 21. Oktober. Hauptthemen sind neben der Mikrochirurgie die Rekonstruktion von Knochen sowie die Therapie von Sportverletzungen. Nach Ansicht von ÄrztInnen muß im Sport mehr für die Unfallverhütung getan werden. Viele Aktive seien schlecht vorbereitet. So dürften Segelgleiter schon nach wenigen Übungsstunden alleine fliegen. ln