: Cristiani lehnt FMLN-Forderung ab Attentat auf linke Politiker
San Salvador (afp) - El Salvadors rechter Präsident Alfredo Cristiani hat nach der zweiten Gesprächsrunde mit der Befreiungsfront Farabundo Marti (FMLN) die Friedensbedingungen der Guerilla zurückgewiesen, während die FMLN eine Verschärfung des Bürgerkrieges ankündigte, wenn die Regierung nicht zu einem ernsthaften Dialog bereit sei.
Cristiani erklärte, er werde nicht „den kleinsten Teil“ der FMLN-Forderungen annehmen. Vor allem das Ansinnen der Guerilla, die Armee und den obersten Gerichtshof zu reformieren, sei „völlig lächerlich und absurd“. Die FMLN erklärte, die Gespräche seien erfolglos geblieben, weil die Regierungsdelegation nicht über ausreichende Verhandlungsvollmacht verfügt und daher nicht auf die Forderungen der Guerilla habe eingehen können. Die beiden militärischen Berater der Regierungsdelegation seien als Aufpasser mitgekommen, um Konzessionen an die Guerilla zu blockieren.
Gegen zwei prominente linke Politiker wurden im Land unterdessen Bombenanschläge verübt; Ruben Zamora und der kommunistische Funktionär Aronet Diaz überlebten die Anschläge. Zamora ist der Vorsitzende der „Sozial -Christlichen Volksbewegung“ (MPSC), die sich Ende 1987 mit den Sozialdemokraten und einer dritten Linkspartei zur „Demokratischen Konvergenz“ (CD) zusammengeschlossen hatte. Er stand lange an der Spitze der „Demokratisch -Revolutionären Front“ (FDR), des politischen Arms der FMLN, bevor beide vor zwei Jahren nach der Verabschiedung des Friedensplans für Mittelamerika aus dem Exil nach El Salvador zurückkehrten.
In einer ersten Stellungnahme erklärte Zamora, der Anschlag auf ihn richte sich gegen die derzeitigen Verhandlungen zwischen Guerilla und Regierung. Siehe auch Interview mit dem
FMLN-Kommandanten Villalobos
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