LEUTE VON HEUTE

 ■  Klatsch von gestern

Wenig Eindruck machte am letzten Donnerstag Bausenator Wolfgang Nagel bei der Personalratsversammlung seiner Behörde im ICC. Die Forderungen und Beschwerden des Personalrats fände er angesichts des Problems des Wohnungsnotstands in der Stadt nicht bedeutend, ließ er seine Mitarbeiter wissen. Mit dem Druckmittel kommt er zwar derzeit im Senat rasch weiter, nicht jedoch bei den alten Hasen seiner Behörde. In seiner Not ging der Senator zum Gegenangriff über und beschuldigte den Personalrat einer schlechten Frauenpolitik, weil nur eines der Mitglieder weiblich sei. Doch wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Der Senator mußte sich seine Führungscrew vorführen lassen - alles Männer.

Auf männliche Hilfe angewiesen ist derzeit der SPD -Abgeordnete Reinhard Roß. Seit kürzlich seine Wohnung ausgebrannt ist, trägt er nur noch Geliehenes. Dem Abgeordneten geht's schlecht, denn er hat nicht auf den netten Herrn Kaiser von der Hamburg-Mannheimer aus der Nachbarschaft gehört. Jetzt erwirbt er sich eine neue Qualifikation. Er wird Fachmann für Unterversicherungen.

Einen Zusatzjob hat auch SPD-Fraktionssprecher Hans-Peter Stadtmüller angenommen. Beim Parteitag machte er Überstunden für die Genossen - bezahlt, versteht sich. Sollte der Stundenlohn des Abends - etwa 13 Mark - allerdings seinem Gehalt entsprechend sein, ist er vom taz-Einheitslohn nicht mehr weit entfernt.

Und noch eins konnte am Freitag abend im ICC aufgeklärt werden. Die Frage des DDP Korrespondenten Rüdiger Neurath: Warum hält Momper eigentlich immer dieselben Reden? Ganz einfach. Damit die Journalisten, die ja immer nur einzelne Sätze zitieren dürfen, die Chance haben, den ganzen Wortlaut abzudrucken - als Fortsetzungsgeschichte. Das hat rausgefunden

Marianne