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Rote Khmer in Pailin?

■ Rote Khmer senden militärische Erfolgsmeldung Angeblich Kontrolle über das Edelstein-Zentrum Pailin

Bangkok (afp/taz) - Die Roten Khmer haben am Montag behauptet, die westkambodschanische Provinzstadt Pailin, ein Zentrum des Edelstein-Abbaus, eingenommen und die dortige Garnison in die Flucht geschlagen zu haben. Die Gegend um Pailin ist seit dem Abzug der vietnamesischen Truppen zu einer Schlüsselfront geworden.

„Um sechs Uhr nachmittags (24 Uhr MEZ) haben unsere Streitkräfte am 22. Oktober bei Pailin angegriffen und die Stadt vollständig erobert“, verkündeten die Roten Khmer am Montag über ihren in Bangkok abgehörten Untergrundsender. „Wir haben die 196. Division der Marionetten-Armee vollständig vertrieben und die 95. Brigade total aufgerieben“, hieß es in dem Radiobericht. Damit hätten die Roten Khmer den ersten größeren Sieg der gegen die Regierung in Phnom Penh kämpfenden Widerstandskoalition errungen, seit die von China unterstützten Roten Khmer 1978 durch die vietnamesischen Invasion entmachtet worden waren. Weder von kambodschanischer noch von unabhängiger Seite wurden diese Berichte bestätigt. In den urbanen Zentren wächst indes die Angst, daß die Roten Khmer die Städte in erprobter Strategie infiltrieren könnten.

Schon seit Wochen ist die Grenzstadt Pailin unter Beschuß. Sie gilt vor allem als ökonomisch bedeutendes Zentrum des Edelsteinabbaus und -handels mit dem benachbarten Thailand. Pailin liegt an der Straße zur zweitgrößten kambodschanischen Provinzhauptstadt Battambang, wo die Roten Khmer noch vor Weihnachten ihre Übergangsregierung etablieren wollen.

Wie aus offizieller Quelle in Hanoi bekannt wurde, hat China einige militärische Positionen in der nordvietnamesischen Provinz Ha Tuyen aufgegeben. Seit Februar 1979 unterhielt China diese Stützpunkte, um Hanoi für den Sturz des prochinesischen Regimes der Roten Khmer eine Lektion zu erteilen.

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