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Weiter A-Waffen- „Modernisierung“

Genf (taz) - Die „Modernisierung“ der atomaren Kurzstreckenwaffen der Nato in Westeuropa geht nach Abflauen der Debatte um neue Lance-Kurzstreckenraketen planmäßig weiter. Für die gestern und heute in Portugal tagende zweitägige Sitzung der nuklearen Planungsgruppe der Allianz werden diesbezüglich keine Kontroversen erwartet. Im Februar 1990 soll in den USA die Produktion von 900 neuen 155-Millimeter-Atomgranaten beginnen. Das geht aus Dokumenten des US-Kongresses sowie des für die Entwicklung und Produktion zuständigen Atomwaffenlabors Lawrence Livermore hervor. Die 900 neuen Granaten mit größerer Reichweite und Sprengkraft sollten ursprünglich bereits ab Spätsommer kommenden Jahres ihre in der BRD und anderen westeuropäischen Nato-Staaten lagernden 1.300 Vorgänger ablösen. Doch um der Bonner Opposition keine Munition für die Bundestagswahl im Dezember 1990 zu geben, ist die Stationierung jetzt auf Anfang 1991 verschoben worden. Die Atomgranaten sollen danach noch vor der auf 1992 terminierten Entscheidung über eine Nachfolge der Lance -Kurzstreckenrakete stationiert werden.

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