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„messnetz“ in Betrieb

■ MünchnerInnen können jetzt die Radioaktivität ablesen / „Global Challenge Network“ stellte Meßstation auf

München (taz) - Eine Glasvitrine ganz besonderer Art steht seit gestern in der Passage an der Münchner Sonnenstraße. Auf einem Monitor erscheinen stündlich neu die aktuellen Meßwerte über die radioaktive Belastung der Luft. Bei einem zweiten Tschernobyl sind die MüncherInnen also nicht mehr nur auf die Informationen aus dem bayerischen Umweltministerium angewiesen.

Aufgestellt wurde das Gerät auf Initiative des Global Challenge Network (GCN). Ein Münchner Geschäftsmann stellte der Organisation den Platz zur Verfügung. Vor zwei Jahren gründete der Alternativ-Nobelpreisträger und Physiker am Münchner Max-Planck-Institut Hans Peter Dürr diese gemeinnützige Organisation. Das GCN bietet den MünchnerInnen darüber hinaus noch den Service der Auswertung und der Kommentierung der Ergebnisse durch seinen wissenschaftlichen Projektbeirat, zu dem ExpertInnen der Strahlenmedizin und -biologie wie Physiker und Informatiker gehören.

Hauptinteresse des Vereins ist es jedoch, mit dem „messnetz Radioaktivität“ den bundesweit über 50 Initiativen, die die radioaktive Luftbelastung messen, die Möglichkeit zu geben, ihre Informationen an die betroffenen Gruppen weiterzuvermitteln. Das gestern vorgestellte Meßnetz, das Meßstationen in Ohu, München und Starnberg verbindet, ist dazu ein erster Schritt. Angeschlossen an die Initiative des GCN sind auch die „Mütter gegen Atomkraft“. Ziel der Aktion ist es letztendlich, damit auf die Gefahren durch die Nutzung der Atomenergie hinzuweisen. „Das stört uns in keiner Weise“, so das Umweltministerium zu dieser „Meßkonkurrenz“.

lui

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