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Tenever: Die Gewoba bittet zur Kasse

■ MieterInnen blitzen bei Hausverwaltungen ab

Seit fünf Wochen kocht Tenever vor Wut. Mitte September hatten die MieterInnen von den Wohnungsverwaltern Betriebskostenrechnungen zwischen 500 und 1500 Mark bekommen. Am Dienstag Abend stellten sich Manfred Brackmann (Bergstedt) und Peter Bozetti (Gewoba) den empörten Anfragen der AnwohnerInnen.

Bergstedt-Verwalter Brackmann war mit der Aufgabe, den Bewohnern Rede und Antwort zu stehen, sichtlich überfordert. Auf die Frage, warum sich die Hauswartkosten bei Bergstedt um 100 Prozent erhöht hätten, setzte Brackmann z.B. zu seiner Standardantwort an: „Das weiß ich doch nicht“.

Wesentlich besser vorbereitet zeigte sich Peter Bozetti von der Gewoba. Viele Verständnis-und Berechnungsfragen konnte er aufklären. Er machte den MieterInnen schließlich das Angebot, die Berechnungsunterlagen der Gewoba einzusehen. Und wenn auch nicht jeder Posten hinreichend aufgeklärt werden konnte:

die MieterInnen werden die Rechnungen in ihrer jetzigen Höhe bezahlen müssen.

Die Dramatik für die TeneveranerInnen liegt in der einfachen Tatsache, daß das Mietniveau in ihrem Stadtteil schwindelerregende Höhen erreicht hat. Joachim Barloschky, Sprecher der Bewohnerversammlung Tenever, legte deshalb am Dienstag Abend wert auf die Feststellung, daß der Stadtteil Tenever Mietgarantien braucht, wenn die Bewohner nicht in ihrer Existenz gefährdet werden sollen. Besonders bitter finden die Anwohner, daß sie lange Jahre als MieterInnen für die leerstehenden Wohnungen umgarnt worden sind. Jetzt, da auf dem Wohnungsmarkt die schnelle Mark zu machen ist, sollen sie von den Wohnungsbaugesellschaften ausgeblutet werden.

Gestern abend gingen 600 TeneverInnen - die meisten zum ersten Mal - als Demonstranten auf die Straße. Ihr Ziel: Mietpreisgarantien. Sie wollen ihren Stadtteil nicht kampflos verlassen.

mad

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