: Apotheker im Streit mit der Ärztekammer
Ärztekammer und Apothekenkammer streiten sich um den Arzneimittelkonsum. Nachdem die Ärztekammer und ihr Präsident Ellis Huber kürzlich Vorschläge zu einer Reduzierung des Medikamentenverbrauchs gemacht hatte, warf ihm gestern der Präsident der Apothekenkammer, Klaus Stürzbecher, eine „einseitige Verteufelung des Arzneimittels“ vor. Die Ärztekammer reagierte darauf „bestürzt und entsetzt“. Die Äußerungen Stürzbechers seien „verantwortungslos“. Auslöser des Streits ist ein von Huber propagiertes Projekt zum „rationalen Arzneimittelkonsum“, das sich auf die in Berlin verbrauchten Arzeneimittel im Wert von einer Milliarde jährlich bezieht. Nach Angaben der Ärztekammer sind 34.000 BerlinerInnen tablettensüchtig und 400.000 würden regelmäßig psychotrope Medikamente nehmen. Mit „unabhängigen Pharma-Beratern“ und einer „freiwilligen Positiv-Liste“, die nebenwirkungsarme und preiswerte Medikamente auflistet, solle der Tablettenkonsum in Berlin gebremst und letztlich 50 Prozent der Ausgaben für Medikamente gespart werden.
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