: Neue Heimat auf dem Bremer Vulkan
■ Übersiedler wohnen jetzt auch in „Wätjens-Park“
Für so manche Aus-und Übersiedler aus dem Ostblock ist Bremen-Nord zur ersten Adresse geworden. Seit Freitag sind einige von ihnen in Waldlage im neuen Übergangswohnheim „Wätjens Park“ auf dem Gelände des Bremer Vulkan untergebracht. Dort ist ein Gebäudetrakt, in dem rund 100 Personen vorübergehend wohnen werden, auf Kosten des Hauses innerhalb von vier Monaten von Grund auf saniert worden. Warum die Bremer Vulkan AG geschätzte 400.000 Mark aus dem eigenen Säckel investierte, umschrieb ein leitender Vulkan -Angestellter so : „Wissen Sie, der Senat hat soviel für uns getan - warum sollen wir nicht auch mal was für den Senat tun.“
Betreut werden die Bewohner des Heims zukünftig vom DRK -Kreisverband Bremen-Nord. Schwerpunkt im neuen Übergangswohnheim wird die Kinder-und Jugendbetreuung sein. „Denn“, so Sozialpädagogin Silvia Bülter, „für die Kinder wird die Übersiedelung in den Westen besonders schwierig. Sie werden vollkommen aus ihrem Kulturkreis 'rausgerissen.“ Bislang seien die Kinder bei der Unterbringung von Aus-und Übersied
lern „immer hinten runtergefallen“. Das Angebot auf „Wätjens Park“ reicht von Hausaufgaben-bis zur Sprachhilfe. Auch für die Jugendlichen soll es derartige Angebote geben, um eine Ghettoisierung zu vermeiden. Die Betreuung wird sich jedoch nicht auf das Übergangswohnheim beschränken. Aus anderen, vom DRK in Bremen-Nord betreuten Quartieren, der ehemaligen Schule Hechelstraße in Bremen-Rönnebeck beispielsweise, werden die Kinder und Jugendlichen zum Vulkan gebracht.
„Von diesem Wohnheim aus“, sagt DRK-Geschäftsführerin Christa Hase, „werden wir die neuen Übersiedler zentral auf die von uns betreuten Stellen in Bremen-Nord verteilen.“ So sei eine bessere Koordination möglich. Um die ganzen Aufgaben bewältigen zu können, stehen, neben der Sozialpädagogin, noch eine Kinderpflegerin und eine Verwaltungskraft zur Verfügung. Daneben wird die beim Roten Kreuz ansässige „Beratungsstelle für Aus-und Übersiedler“ Sprechstunden einrichten. Die in „Wätjens Park“ verfügbaren Plätze sind fast schon wieder belegt.
Ulf Buschmann
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