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Knapp am GAU vorbei

■ Spaniens Atomsicherheitsrat berichtet zu Vandellos-Brand

Madrid (dpa) - Der für die Sicherheit der spanischen AKWs zuständige Nationale Atomsicherheitsrat (CSN) hat den Brand in Vandellos I bei Tarragona vom 19. Oktober als „bislang schwersten Störfall in einem spanischen Kernkraftwerk“ bezeichnet.

In einem offiziellen Kommunique heißt es, nach dem Ausfall mehrerer Sicherheitssysteme sei es gelungen, „die kritische Situation zu meistern, die die schwierige Lage in dem Kernkraftwerk nach dem Brand und der Überschwemmung (mit Lösch- und Kühlwasser) entstehen ließ“. Der Brand habe in „bedeutender Form die Sicherheitssysteme betroffen“. Radioaktivität sei nicht ausgetreten. Das Feuer entstand dem Bericht zufolge durch den Bruch einer Dichtung und die nachfolgende Explosion in einer der mit Wasserstoff gekühlten Turbinen. Der austretende Wasserstoff entzündete sich an der Luft und setzte Schmieröl in Brand, das mit großer Heftigkeit verbrannte. Außerdem brach ein Rohr, das Meerwasser zum Dampfkondensator heranführt und das dann das Turbinenhaus mit 4.000 Kubikmetern Wasser überschwemmte.

Teile der Anlagen hätten bis zu einen Meter hoch unter Wasser gestanden. Dadurch fielen zwei von vier Turboventilatoren zur Kühlung des Reaktorraums aus. Betroffen waren auch die Pumpen des eigentlichen Kühlsystems des Reaktors und das gesonderte Kühlsystem bei Abschaltung des Reaktors. „Ein Ausfall der automatischen Kontrolle des Wassertanks für die Pumpen des Hilfskühlsystems führte zu zeitweisen Unterbrechungen in deren funktionieren, was zur kritischsten Situation während des Zwischenfalls führte.“

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