piwik no script img

DRR sagt Arbeitslosen ab

■ 27.000 Italiener dürfen nicht übersiedeln

Berlin (dpa) - Über 27.000 arbeitslose Italiener aus Neapel, Bari, Turin, Mailand, Reggio Calabria und Cosenza haben sich einer Initiative des Arbeitslosen-Komitees von Neapel angeschlossen, bei den DDR-Behörden um Übersiedlung und Arbeitserlaubnis für sich und ihre Familien nachzusuchen. Die DDR-Nachrichtenagentur 'adn‘ berichtete, Ost-Berlin habe dem Ersuchen eine Absage erteilt. Der Vorsitzende der „Demokratischen Bewegung arbeitsloser Neapolitaner“, Emiddio Cozzi, bedauerte, daß zwischen Italien und der DDR keine bilateralen Abkommen bestehen, die eine Arbeitsaufnahme entsprechend international geltender Bestimmungen regeln.

„Freiheit ist ein magisches und wunderbares Wort, das im Westen mit großer Leichtfertigkeit verwendet wird, um die junge Generation zu beeinflussen“, sagte Cozzi. Mit den Augen eines Arbeiters betrachtet, bedeute Freiheit aber vor allem, über einen sicheren Arbeitsplatz, eine gesicherte Wohnung, medizinische Betreuung, eine funktionierende Schule und andere soziale Leistungen verfügen zu können. Cozzi hatte seine Initiative erst vor wenigen Wochen gestartet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen