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Hertie-Erpresser gefaßt

■ Zwei tatverdächtige Berliner Kaufleute festgenommen/ Dritter noch flüchtig / Heiße Spur durch Telefonanruf aus Brüssel bei Frankfurter Polizei

Die Serie von Bombenanschlägen auf die Warenhäuser Hertie und KaDeWe, mit der ein Verbrecher den Hertie-Konzern um eine Millionensumme zu erpressen versuchte, ist aufgeklärt. Polizeipräsident Schertz teilte gestern mit, daß am Dienstag zwei Tatverdächtige in Berlin festgenommen worden seien. Ein weiterer sei noch flüchtig. Bei den vermutlichen Tätern handele es sich um zwei Berliner Kaufleute im Alter von 38 bzw. 54 Jahren. Im September war die Geldübergabe der Berliner Polizei in Brüssel gescheitert, weil die Beamten den Bahnhof, auf dem die Übergabe stattfinden sollte, nicht gefunden hatten.

Auf die heiße Spur ist die Polizei durch einen Telefonanruf aus einer Brüsseler Telefonzelle gekommen, aus der der Täter die Frankfurter Polizei angerufen hatte. Die Serie der Sprengstoffanschläge hatte im März begonnen. Betroffen war das KaDeWe. Im Juli war ein Sprengstoffsatz in der Spielwarenabteilung in einem Neuköllner Hertie-Kaufhaus explodiert. Damals war niemand verletzt worden. Danach gab es mehrmals Bombenalarm in Hertie-Kaufhäusern, wobei der Sprengstoff jedesmal rechtzeitig entschärft werden konnte. Bereits im Sommer 1987 war eine Geldübergabe an einen Kaufhauserpresser gescheitert. Trotz eines Großeinsatzes konnte der Erpresser flüchten.

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