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S C H N A P S - S C H U S S Nessie war da

■ In der Verkehrspolitik setzt die CDU auf Maulwürfe

Seit Peter Kudella der christdemokratischen Politriege im Bremer Parlament vorsitzt, ist eines gewiß: Mindestens einmal die Woche wird die Presse geladen. Thema ist meist relativ egal, Hauptsache Pressekonferenz. Meist kocht der Chef dann persönlich sein gewaltiges Süppchen, manchmal aber darf auch einer aus seinem Schatten treten und über Dinge reden, von denen bislang noch nie aufgefallen war, daß er davon auch nichts versteht.

Gestern zum Beispiel: Günter Niederbremer heißt der Mann'ist von Passion normalerweise Umweltpolitiker und eher einer der Stillen im Lande. Und was macht er gestern? Lautstark fordert er, was schon seit 15 Jahren als Loch Ness der Bremer Stadtpolitik immer wieder aus der Versenkung auftaucht, wenn nun überhaupt nichts mehr einfällt: Die oberzentrale Zukunft des Innenstadtverkehrs soll in die Hände unbezahlbarer Maulwürfe gelegt werden.

Werter Herr Niederbremer: Auch wenn wir sonst erstens nicht so sind und uns das zweitens eigentlich auch gar nicht zusteht: Hiermit untersagen wir Ihnen und allen anderen Verkehrskonzeptionären ultimativ, noch einmal das Wort U -Bahn in den Mund zu nehmen.

Holger Bruns-Kösters

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