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Gegen vogelfreie Vögel in Belgien

■ Protest an der deutsch-belgischen Grenze gegen Vogelfang / Es gab schon Schlägereien

Losheim (taz) - Gegen den Vogelfang in Belgien wächst der Widerstand - vor allem im benachbarten Rheinland-Pfalz. Am Grenzübergang Losheim in der Eifel treffen sich am 4.November europäische Tier- und NaturschützerInnen zu einem Protestspaziergang entlang der Grenze, mit Klappern, Rasseln und Pfeifen. Sie demonstrieren dagegegen, daß Belgien noch immer den gewerblichen Vogelfang zuläßt - entgegen europäischer Rechtssprechung. Erst kürzlich kam es bei Losheim auf belgischem Boden zu einer Schlägerei zwischen wallonischen Vogelfängern und deutschen Tierschützern. Einige maskierte Tierschützer versuchten, Fangkästen abzumontieren. Daraufhin stürmten Belgier mit dicken Zaunpfählen auf die Eindringlinge zu. Die Vogelfänger machten nicht einmal vor dem Kamerateam des WDR halt; eine Videokamera ging zu Bruch. Die belgische Polizei stellte später drei der Fänger. Die Beamten warnten später die Tierschützer davor, die Fänger würden ihre Beute auch mit Waffengewalt verteidigen; nicht selten habe es Messerstechereien gegeben. Einer der Festgenommenen sagte unter Tränen, er müsse mit dem Vogelfang seine Familie ernähren. Inzwischen haben sich auch Christdemokraten in Mainz gegen Fang und Verkauf von Zugvögeln gewandt. Die Landesregierung solle in Belgien vorstellig werden, verlangt der Abgeordnete Witkowsky. Dem „wie in grauer Vorzeit betriebenen Vogelfang im gemeinsamen Naturpark Eifel -Ardennen solle“ ein Riegel vorgeschoben werden.

Joachim Weidemann

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