piwik no script img

Gelernte Funktionärin

Annelis Kimmel heißt die neue FDGB-Vorsitzende  ■ P O R T R A I T

Berlin (taz/dpa) - Die Nachfolgerin von Harry Tisch als FDGB -Vorsitzende, Annelis Kimmel (55), war seit 1979 Vorsitzende des Bezirksverbandes Berlin des FDGB. Die gelernte Mechanikerin begann ihre politische Karriere als FDJ -Funktionärin. In den 60er Jahren studierte sie Maschinenbau, arbeitete aber nach Abschluß ihres Studiums als Parteifunktionärin. Nach neuerlichem Studium, diesmal an der Parteihochschule der SED, diplomierte sie als Gesellschaftswissenschaftlerin und avancierte zur Parteiorganisatorin des Zentralkomitees im Kombinat „Rosa Luxemburg“.

Im gleichen Jahr, in dem sie Berliner Bezirksvorsitzende wurde, 1979, wurde Annelis Kimmel in Bundesvorstand und Präsidium des FDGBs gewählt. Sie ist Mitglied der Bezirksleitung Berlin der SED und seit 1981 Abgeordnete der Volkskammer. Der von ihr geleitete Berliner FDGB war am vergangenen Donnerstag mit einem in der 'Tribüne‘, der Gewerkschaftszeitung, veröffentlichten Positionspapier hervorgetreten, in dem es hieß: „Schmerzlich berührt vom großen Vertrauensverlust, den auch der FDGB erlitten hat, soll unter Berücksichtigung der Ursachen dafür auf neue Weise an die bevorstehenden Aufgaben herangegangen werden.“ Bei dem „Bürgergespräch“ vor dem Roten Rathaus in Ost-Berlin am vergangenen Sonntag hatte Annelis Kimmel einem zornigen Gewerkschafter gegenüber bereits die Abwahl von Tisch angekündigt.

ws

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen