piwik no script img

Yeziden dürfen bleiben

■ Wg. Schwangerschaft: Keine „Rückführung“ nach Bayern

Eine vom bayrischen Landkreis Neuenburg-Schrobenhausen erbetene „Rückführung“ einer yezidischen Kurdenfamilie aus Niedersachsen ist am Freitag gescheitert. Der um Amtshilfe ersuchte Landkreis Leer verzichtete am selben Tag auf eine Abschiebung nach Bayern, weil die Ehefrau schwanger und der Mann flüchtig ist. Nach den Angaben der Kreisverwaltung in Leer kämpfen die Kurden seit gut drei Jahren um ihren Aufenthalt in der Bundesrepublik.

Der oberste Verwaltungsgerichtshof in Bayern lehnte jedoch das Asylersuchen der Familie ab. Draufhin zogen die Kurden „illegal“ in die ostfriesische Gemeinde Moormerland im niedersächsischen Landkreis Leer. Eine Petition an den Niedersächsischen Landtag mit der Bitte um Aufenthaltsgenehmigung blieb ohne Erfolg. Der Petitionsaus

schuß des Landtages erklärte sich für nicht zuständig. Zuständig sei der bayrische Landtag.

Eine erste „Rückführung“ nach Bayern im vergangenen Jahr wurde wegen einer Schwangerschaft der Kurdin nicht vollzogen. Nach den Angaben der Kreisverwaltung in Leer hat die fünfköpfige Familie bei einer Rückführung nach Bayern zunächst nicht die unmittelbare Abschiebung in die Türkei zu befürchten. Eingelegte Rechtsmittel gegen eine Abschiebung verhinderten das vorläufig.

Bayern gilt in der Yezidenfrage als „härtestes“ Bundesland.Das niedersächsiche Innenministerium geht dagegen davon aus, daß die Anhänger der religiösen Minderheit der christlich orientierten Yeziden in der islamischen Gesellschaft der Türkei faktisch der Gefahr der Verfolgung ausgesetzt sind.

dpa

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen