: Die Region entwickeln
■ Eigenständige Regionalentwicklung, Schaufelderstr.30,3000 Hannover
Seit einem halben Jahr wird auch in Niedersachsen am Aufbau eines Vereins zur Förderung der Eigenständigen Regionalentwicklung gearbeitet. Eigenständige Regionalentwicklung will unabhängige, sebstbewußte Kultur und Wirtschaftsregionen, die mit ihren Nachbarregionen in einen von Gleichberechtigung geprägten Austausch treten. Die ökologisch und veranstwortungsbewußt mit ihren Ressourcen und Menschen umgehen. Die z.B. in Eigenregie Waren herstellen, die in der Region ver- und gebraucht werden, anstatt eine Filiale eines weltweit arbeitenden Großkonzerns durch Lockpreise und sonstige Vergünstigungen anzulocken und dann vom Gustus eines Multi-Verwertungsinteresse abzuhängen. Um politisch von den Machtzentren unabhängiger zu werden, ist vor allem eine Reduzierung der wirtschaftlichen Abhängigkeit erforderlich. Wirtschaftlich ist deshalb eine selektive Abkopplung vom überregionalen Markt gefragt, eine Umorientierung. Es muß eine Wirtschaft aufgebaut bzw. gefördert werden, die möglichst weitgehend auf innerregionalen Kreisläufen beruht. Zwischen einzelnen Menschen und Betrieben findet eine umfassende Zusammenarbeit statt, die die Vernetzung in der Region fördert und der Ermöglichung bzw. Optimierung der Produktionsstufen dient. Eigenständige Regionalentwicklung will Animation, will Menschen in die Lage versetzen, die wirtschaftlichen und kulturellen Probleme gemeinsam mit anderen Menschen der Region anzupacken, will Beratung und Förderung von Projekten die die regionale Ökonomie und Kultur stärken. Wir sind in der glücklichen Lage, daß in unserem Initiativkreis am Wissenschaftsladen Ursula und Wolfgang mitarbeiten, die im Frühjahr eine Diplomarbeit fertiggestellt haben, in der sie die Ergebnisse der Arbeit des VER in Hessen einer kritischen Analyse unterziehen. Auch Antje, Mitglied der Wendland Koop, die über ebendiese eine Doktorarbeit verfaßt hat, ist ein weiterer „wissenschaftlicher“ Pluspunkt der Vorbereitungsgruppe. Daneben beteiligen sich noch eine ganze Reihe von StudentInnen und DozentInnen der Uni Hannover.Etwas unterbelichtet ist die Zusammenarbeit mit Menschen, die bereits heute im Sinne einer Stärkung der Nicht - Welt- oder EG-Markt orientierten Wirtschaft und Kultur arbeiten. Dies soll nun im nächsten halben Jahr geändert werden. Auf Informationsveranstaltungen, die bis Dezember stattfinden werden, soll über die Idee eines Vereins informiert werden. Dort wird es dann auch Gelegenheit geben, konkret über bereits vorhandene Vorstellungen des „Umbaus“ der wirtschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten der Region zu diskutieren.
Selbstdarstellungen an : taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1.
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