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Wunderschön verspielt-betr.: "Alle liebten Horowitz", taz vom 7.11.89

betr.: „Alle liebten Horowitz“, taz vom 7.11.89

Der Artikel zum Tod von Vladimir Horowitz hat mich ziemlich auf die Palme gebracht. Ich bin mit seinen Interpretationen auch nicht immer einverstanden, schon gar nicht mit denen seiner Scarlatti-Sonaten. Nur, lieber Artikelschreiber, so salopp wie in Ihrem Artikel ist's auch nicht. Der greise Horowitz „verspielte“ sich, na klar. Er machte das sehr musikalisch, und es klang wunderschön.

Von Edwin Fischer wird behauptet, daß er sich nicht nur „verspielte“, sondern jede Menge Noten nicht spielte, die wiederum ausreichen sollten für ein neues Klavierkonzert. Edwin Fischer war auch einer der „Großen“ musikalisch musikalisch.

Nicht so kleinlich mit dem „Verspielen“, bitte Respekt vor dem Leben eines Horowitz-Musiker-Lebens sollten wir schon haben, auch wenn wir nicht mit allem einverstanden sind.

Karin Ehrenberg, Berlin 15

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