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Krenz beleidigt

■ Wolf Biermann darf nicht in die DDR

Berlin (taz) - Nu iss es wieder nix. Wolf Biermann muß weiter draußen bleiben. Die Initiative von Pfarrer Rainer Eppelmann und Schriftsteller Lutz Rathenow, ein Konzert des 1976 ausgebürgerten Barden für gestern zu arrangieren, ist fehlgeschlagen. Der an Krenz gerichtete Antrag wurde abgelehnt. Als Grund für die Ablehnung des Antrags gab der Abteilungsleiter des Ministeriums des Inneren das jüngste Verhalten Biermanns und die „Beleidigung des Staatsratsvorsitzenden“ durch den Dichter an.

In der Begründung der Ablehnung, die in Anwesenheit Eppelmanns verlesen wurde, heißt es: „Der Leiter der Hauptabteilung Post- und Meldewesen des MDI hat das Anliegen geprüft und nach §3 Abschnitt 1 und §6 Abschnitt 3 über die Bestimmungen über die Einreise von Bundesbürgern in die DDR nicht genehmigt.“ Dagegen meinten einige Volkskammerabgeordnete der LDPD gegenüber Eppelmann, das „letzte Wort“ sei noch nicht gesprochen.

Der ehemalige DDR-Bürger Jürgen Fuchs sprach in einer ersten Stellungnahme von einem „feudalstaatlichen“ Verhalten der DDR-Behörden. „Das immer noch feudalistisch -absolutistische Klima in der DDR zeigt sich darin, daß nicht jeder vor dem Gesetz gleich ist, sondern weiterhin einzelne speziell behandelt werden, nur weil sich der Staatsratsvorsitzende über eine Beleidigung geärgert hat. Wie oft hätte Biermann seinerseits in all den Jahren über die Angriffe durch die SED-Spitze beleidigt sein können?“

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