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Hamburg und Hessen lockern Ladenschluß

■ Mit Hilfe konsumhungriger DDR-BürgerInnen wird der Ladenschluß ausgehebelt / Sonderregelungen allerorten

Hamburg (dpa) - Der seit Wochen heißumkämpfte Ladenschluß gerät unter dem Ansturm der Massen von konsumhungrigen Besuchern aus der DDR ins Wanken. Hessen und Hamburg beschlossen gestern sogar bis Weihnachten Ausnahmen zuzulassen. Auch andernorts zeichneten sich entsprechende Regelungen ab, wie eine 'dpa'-Umfrage ergab. Die Gewerkschaften signalisierten inzwischen ihre Bereitschaft zu begrenzten Ausnahmen. Als Ausgleich wurde angeregt, den verkaufsoffenen Samstag am 23. Dezember vorzuziehen und für die Dauer der Ausnahmeregelung auf den langen Donnerstag zu verzichten.

Die Landesregierung in Hessen beschloß, Einzelhändlern bis Weihnachten zu erlauben, Samstags bis 17 Uhr und Sonntags von 11 bis 16 zu öffnen. In Hamburg wurde der Ladenschluß zunächst für das nächste Wochenende aufgehoben. In Berlin warf der Einzelhandelsverband den Gewerkschaften vor, sich gegen die Bereitschaft vieler Mitarbeiter zu stellen, für DDR-Bürger auch am Wochenende zu arbeiten. Die Berliner DAG stimmte inzwischen Öffnungszeiten bis 18 Uhr an den kommenden beiden Samstagen bei angemessenem Freizeitausgleich zu. Auch in Bayern ist eine Lockerung des Gesetzes mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. In Niedersachsen lehnte die HBV für Hannover, nicht aber die grenznahen Orte, einen verkaufsoffenen Sonntag mit „einem glatten Nein“ ab.

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