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Gefühlsduselig- männlich-betr.: taz vom 11.11.89

betr.: taz vom 11.11.89

Ihr schmückt die taz mit Anarchosternchen und laßt dafür die Frauen rausfallen. Es springt frau immer häufiger ins Auge: Die ausschließlich männlichen Endungen. Stillschweigend wird die weibliche Endung vergessen. Ist das der neue Redaktionsbeschluß?

Besonders auffällig in der taz vom Samstag dem 11.11.89. In der Unterzeile des Leitartikels hat das Wort BerlinerInnen lediglich eine Alibifunktion. Im Text bekommt frau dann nur noch Bürger, Berliner, Ostberliner, Kundgebungsteilnehmer, etc. zu lesen. Insbesondere die tanzenden und sich verbrüdernden tausend Berliner entsprechen BZ-Niveau: gefühlsduselig-männlich.

Auch auf den weiteren Seiten fallen die Frauen sprachlich mal wieder weg. Wirklich kraß ist die Tatsache, daß es für Euch durchgängig keine Aussiedlerinnen, Ostberlinerinnen und DDR-Bürgerinnen gibt. Ihr braucht wohl 'ne neue Teilung?

Es scheint ja, daß Ihr (die taz) inzwischen wirtschaftlich so gut abgesichert seid, daß Ihr auf Eure Leserinnen verzichten könnt? (...)

Barbara Lindlar, Regine Herrmann, Berlin 44

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