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„Der Ball ist rund“

■ Halbzeitbilanz für den Berliner Zweitliga-Fußball: Blau-Weiß soll trotz schwächlicher Leistungen in der Hinrunde nicht absteigen, Hertha BSC deswegen nicht aufsteigen

„Ach ja, jetzt ist ja die Hinrunde vorbei“, erinnerte sich Hertha-Trainer Werner Fuchs nach dem Spiel gegen Kassel gerade noch, daß die Zweite Liga Halbzeit hat. Den Vergeßlichen zuliebe und alten Traditionen der Sportberichterstattung Genüge tuend, sollen die wichtigsten Fragen aller Berliner FußballfreundInnen beantwortet werden: Wie war's denn? Wie wird es noch?

Die klare Antwort: nervenaufreibend. Da schmeißen die Blau -Weißen, spielstärkstes Team der letzten Saison, die Hälfte der Mannschaft raus, denken, sie könnten aufsteigen, stürzen aufgrund langweiliger Spiele immer weiter zur Abstiegszone hin.

Da haben die Herthaner keine Schwierigkeiten. Wegen der Unbeständigkeit der anderen Spitzenvereine rangeln sie immer noch um die Aufstiegsplätze mit. Sie werden sie auch weiter unter den ersten Vier herumwursteln, den entscheidenden Platz zum Aufstieg aber sicher verpassen. Ebenso sicher, wie die Blau-Weißen, auch wenn sie nicht absteigen sollten, am Saisonende pleite sein werden. Während Hertha sich fünfstelliger Zuschauerzahlen sicher sein kann, haben die Blau-Weißen große Mühe, gerade mal eintausend Menschen ins Stadion zu locken.

Somit ist wieder einmal alles gesagt, was aber nichts zu bedeuten hat und genau so unsinnig ist, wie sämtliches Prognosengeschwätz. Denn es kommt ja immer anders, der Ball ist rund, so ist das halt beim Bolzen.

Schmiernik

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